Die Skulptur, die vom Hockenheimer Kunstverein im Gelände des Hochwasserschutz- und Ökologieprojekts aufgestellt wurde und die man auch als Stele bezeichnen könnte, ist inzwischen auf einer Tafel beschriftet. Genannt wird der Künstler Armin Göhringer sowie das Entstehungsjahr. Diese Tafel ist auf einer kleinen Basaltsäule aufgebracht, die in der Türkei abgebaut wurde. Basalt kommt häufig in einer geologisch bedingten Säulenform vor, die aus sechseckigen Säulen besteht. Diese Form ist auch bei der Basaltstele zu erkennen. Damit korrespondiert die große Säule aus Holz mit der kleinen Stele aus Basalt und bildet ein schlichtes Ensemble mit ästhetischer Spannung.
Der Kunstverein bedankt sich bei der Firma Otto Fath & Partner GbR für diese großzügige Spende und den Aufwand und die kreativen Ideen, die sie in die Beschilderung investiert hat.
Die Holzskulptur, die mittels einer Motorkettensäge von Armin Göhringer geschaffen wurde (wie berichtet), hat mittlerweile ihren Standort im Gelände des Hochwasserschutz- und Ökologieprojekts (HÖP) gefunden. Die Stadt Hockenheim stimmte der Aufstellung des Kunstwerks an einem gut sichtbaren Platz zu. Gemeinsam mit interessierten Bürgern und Mitarbeitern des Fachbereichs Bauen und Wohnen wurde der Standort im HÖP-Gelände für die Aufstellung der Skulptur gefunden. Und nicht nur das, auch das Betonfundament wurde dank der tatkräftigen Unterstützung des Bauhofs der Stadt Hockenheim erstellt, so dass der Aufstellung nun nichts mehr im Wege stand.
Elegant reckt sich die Skulptur mit der Anmutung einer „Nadel“ in den Himmel, dieser Vergleich drängt sich auch wegen der zahlreichen filigranen Durchbrüche durch das Eichenholz auf, die an die längliche Öse einer Nadel erinnern. Und bereits in den ersten Tagen konnte man das faszinierende Wechselspiel der Skulptur mit dem leuchtenden Abendhimmel der untergehenden Sonne beobachten, wobei zurzeit der Saharastaub eine melancholische Stimmung und ein diffuses Bild der Sonne bewirkt. Aber auch wenn der Saharastaub aus unserer Atmosphäre verschwunden sein wird, könnten beeindruckende Stimmungen der „Nadel“ vor dem Abendhimmel eingefangen werden.
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Hockenheim hat eine neue Attraktion, die den Passanten motiviert, über die Verbindung von Kunst und Natur nachzudenken.
Bei den Planungen des Kunstvereins 2019 wurde der Gedanke neu diskutiert, mit einem Projekt auch den Entstehungsprozess eines Kunstwerks sichtbar zu machen, und diesen Prozess die interessierte Bevölkerung mit erleben zu lassen. Spannend und machbar erschien das bei einer Skulptur aus Holz. Handwerkliches Können und die Umsetzung der Idee des Künstlers gehen hier eine Symbiose ein. Die frühere erste Vorsitzende des Kunstverein, Gisela Späth, nahm Kontakt zu dem Bildhauer Armin Göhringer auf, dessen Arbeiten 2005 vom Kunstverein in der Stadthalle präsentiert worden waren. In der Regel fertigte Göhringer seine Skulpturen in seinem Atelier an, aber er gab die Zusage, in Hockenheim vor Ort zu arbeiten, wenn der Kunstverein den entsprechenden Baumstamm besorgen und akzeptable Arbeitsbedingungen organisieren würde.
Mit dieser Zusage begann für den Kunstverein die Planung des umfangreichen Projekts. Nach Fertigstellung des Kunstwerks soll nun die Skulptur am Weg von der Mittleren Mühlstraße zum Gelände des Hochwasserschutz- und Ökologieprojekts Hockenheim (HÖP) aufgestellt und als Geschenk des Kunstvereins an die Stadt Hockenheim übergeben werden, wobei eine Feierstunde unter Teilnahme der interessierten Bevölkerung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden soll.
Und doch wurde schon jetzt das Projekt zu einem Erfolg. Ein 6m beeindruckend langer und 1,5 t schwerer Eichenstamm wurde über ein Sägewerk angekauft und zwischengelagert. Die Stadt Hockenheim stimmte der Aufstellung des Kunstwerks an einem gut sichtbaren Platz zu. Gemeinsam mit interessierten Bürgern und Mitarbeitern des Fachbereichs Bauen und Wohnen wurde ein Ort im Gelände des HÖPs für die spätere Aufstellung der Skulptur gefunden. Für die künstlerische Entstehungsphase war ein Ort in der Stadtmitte angedacht, damit möglichst viele Bürger*innen diesem Ereignis beiwohnen könnten, was aber nicht realisierbar war. Letztlich erschien ein stadteigenes Grundstück im Talhaus als geeignet. Ein Statiker wurde für die Berechnung einer sicheren Aufstellung beauftragt und danach das Angebot eines Metallbauers eingeholt.
Im Oktober letzten Jahres begann die öffentlich aktive Phase. Interessierte Bürger*innen konnten das Abladen des langen Eichenstamms und die ersten Sägeschnitte, das Entfernen des Splintholzes mit der Kettensäge, miterleben. Spannend für die Zuschauer*innen war dann die nächste Phase, die langwierigste Arbeit für den Bildhauer, das Herausarbeiten der Details mit feinen Sägeschnitten. Sein virtuoser Umgang mit Kettensäge und Material Holz zeigt, dass ihm dieser Werkstoff wie kein anderer auf den Leib geschnitten ist. Die Titel seiner Kataloge wie „Zwischentöne“, „Lichtlöcher“, „Bruder Holz“ oder „Riskante Grenzgänge“ spiegeln die künstlerische Entwicklung von Armin Göhringer und seinen Bezug zum Material, deuten auf eine Wesensverwandtschaft von Natur und Mensch hin. Waagerechte und senkrechte Schnitte, ohne dass sie den Stamm durchschneiden, erfordern höchste Konzentration. „Jeder zu weit geführte Schnitt zerstört das komplizierte Konstrukt der sich überschneidenden Linien.“ Die Skulptur von Armin Göhringer mit Lichtlöchern und filigranen Stegen, ein abstraktes Gebilde oder Symbol für den Baum, für Wachstum mit Licht und Wasser? Für die längere Haltbarkeit bekam die Skulptur zum Schluss einen Holzschutzanstrich mit Leinöl und Manganoxyd.
Das Betonfundament wurde inzwischen am zukünftigen Standort dank der tatkräftigen Unterstützung des Bauhofs der Stadt Hockenheim fertig gestellt, der Metallfuß für eine sichere Befestigung gefertigt und die Kernbohrung in das harte Holz der Skulptur mit viel Mühe geschafft. Jetzt lagert die Skulptur in einer Zimmerei bis zum Abtransport zum vorgegebenen Standort und zur Aufstellung mit einem Kran. Dies soll in Kürze im HÖP Gelände unter Einhaltung der einschlägigen Regeln passieren. Damit wird das Geschenk des Kunstvereins an die Stadt überantwortet.
Eine feierliche Übergabe in Anwesenheit interessierter Bevölkerung wird – wie bereits erwähnt – nachgeholt werden, wenn die Situation es erlaubt. Damit bekommt das HÖP neben den vielen kleinen bemalten Kunstwerken aus Stein ein Werk eines Künstlers, dem der Werkstoff Holz auf den Leib geschnitten ist.
Der Kunstverein Hockenheim e. V. möchte Begeisterung und Engagement für Kunst in der Stadt Hockenheim und darüber hinaus wecken. Interessierte sind eingeladen, sich an Initiativen des Kunstvereins zu beteiligen, ehrenamtlich aktiv zu werden und gegebenenfalls, dem Verein beizutreten. Auf der Homepage des Kunstvereins www.kunstvereinhockenheim.de werden zahlreiche Informationen zu zukünftigen und vergangenen Aktivitäten aufgeführt; Informationen über den Künstler sind auf dessen Homepage unter www.armin-goehringer.de/ zu finden.
Autoren: gsp/hee
Bild: Gisela Späth und Armin Göhringer im Gespräch, vor der auf den Balken ruhenden fertiggestellten Skulptur (Bild:G. Späth)
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