Kunstwettbewerb: „Kunst trifft Treibgut“

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Seit Monaten ist unser Bewegungsradius auf Grund der Coronapandemie stark eingeschränkt. Viele haben das Spazierengehen neu entdeckt und nutzen die nahe Umgebung, um Zeit im Freien zu genießen. Vielleicht haben manche währenddessen schon etwas Interessantes (wieder-)entdeckt.

Der Kunstverein Hockenheim hat gemeinsam mit den Kunstaktionsprogramm der Lokalen Agenda 21 Kunstinteressierte eingeladen, Kunstobjekte aus Treibholz in Kombination mit anderen Materialien zu entwickeln und damit Themen wie Naturnähe, Nachhaltigkeit oder Umweltschutz in den Mittelpunkt zu stellen. Wir danken allen Teilnehmern für die hochwertigen Einsendungen, von denen nun (bis 1. Oktober) eine Auswahl in den Schaufenstern der Zehntscheune in Hockenheim zu sehen ist.

Impressionen einiger Einsendungen: Youtube.

Die offizielle Preisverleihung findet am Samstag, 2. Oktober 2021 um 10:00 Uhr statt, die Gewinner werden rechtzeitig benachrichtigt. Der Ort wird bekannt gegeben, sobald wir wissen, wie sich das Wetter entwickelt (entweder auf den Stufen der Katholischen Kirche oder in der Zehntscheune, Raum 3).

Photo: EJ

Als Treibholz bezeichnet man Holz, das z. B. durch Wind und Strömung auf dem Wasser unserer Flüsse treibt und sich auch am Ufer ablagert. Aber nicht nur die Natur hinterlässt ihre Spuren an den Ufern unserer Flüsse und in unserer Umwelt. Bei aufmerksamer Beobachtung findet man auch achtlos entsorgte Dinge.

Auf der Webseite des Kunstvereins Hockenheim und in den sozialen Medien können Sie sich über den Wettbewerb informieren: hashtag #hockenheimtreibgut

Weitere Informationen finden Sie auch in diesem spannenden Blogpost.

Weitere Informationen zur Tätigkeit des Kunstvereins zum Thema Treibholz:

Teilnahmebedingungen

Treibholz soll in jedem Fall wesentlicher, ästhetischer Bestandteil der künstlerischen Arbeit sein, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind und auch weitere Materialien oder auch Farbe eingesetzt werden können. Die eingesetzten Naturmaterialien können mit den Abfallprodukten unserer Zivilisation konkurrieren oder sich zu einer Einheit verbinden. Kunst kann man auch als Form des Protests verstehen.

Update: Ursprünglich hatten die Organisatoren festgelegt, dass die dreidimensionalen Kunstwerke eine maximale Grundfläche von 30 x 30cm nicht überschreiten und kleiner als eine Höhe von 40cm sein sollten. Die Organisatoren stellten aber fest, dass viele großartige Einsendungen (insbesondere die der Schüler) diesen strengen Richtlinien nicht 100% entsprachen. Daher haben die Organisatoren Anfang Juli entschieden, dass auch etwas größere Kunstwerke erlaubt sind.

Holz darf NICHT am Kraichbach im Bereich des Hochwasserschutz- und Ökologieprojekts (HÖP) gesammelt werden. Der Kraichbach/ HÖP ist ein empfindliches Ökosystem. Daher wird gebeten, diesen Bereich mit Respekt zu behandeln. Materialien sind immer mit Blick auf den Umweltschutz zu sammeln und es ist darauf zu achten nur gesäubertes und schädlingsfreies Material zu verwenden.

Um an diesem Kunstprojekt teilnehmen zu können, muss man in Hockenheim wohnen, zur Schule gehen oder arbeiten, oder Mitglied des Kunstvereins Hockenheim sein.

Die entstandenen Arbeiten sind durch einige aussagekräftige Fotos zu dokumentieren und bis zum 16. Juli, 2021 per Email zu senden an: treibgut-aktion [at] web.de. Verwenden Sie diese Adresse auch für Fragen.

Ausstellung

Aus diesen Einsendungen werden die besten Beiträge von einer Jury ausgewählt und dann ausgestellt. Eine Ausstellung ist für Ende September geplant, mit Vernissage und Preisverleihung. Ort und Datum wird hier zeitnah bekanntgegeben. Dies hängt von der Situation mit der Corona-Pandemie ab.

Attraktive Preise werden in verschiedenen Altersgruppen vergeben: unter 12 Jahren, 13-18 Jahre und Erwachsene ab 18 Jahren.

Quelle: KB

Haftungsausschluss

Wir planen eine Ausstellung im öffentlichen Raum. Die Veranstalter übernehmen im Schadensfall keine Ansprüche.

Mit der Teilnahme wird zugestimmt, dass eingereichte Fotos von den Organisatoren in externen Kanälen (z. B. Websites und sozialen Medien) verwendet werden dürfen.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der Betreiber behält sich vor, nach eigenem Ermessen Personen von der Teilnahme auszuschließen.

Mit der Inanspruchnahme des Gewinns verbundene Zusatzkosten gehen zu Lasten des Gewinners. Für eine etwaige Versteuerung des Gewinns ist der Gewinner selbst verantwortlich.

Salvatorische Klausel. Sollte eine Bestimmung dieser Teilnahmebedingungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, so wird dadurch die Gültigkeit dieser Teilnahmebedingungen im Übrigen nicht berührt. Statt der unwirksamen Bestimmung gilt diejenige gesetzlich zulässige Regelung, die dem in der unwirksamen Bestimmung zum Ausdruck gekommenen Sinn und Zweck wirtschaftlich am nächsten kommt. Entsprechendes gilt für den Fall des Vorliegens einer Regelungslücke in diesen Teilnahmebedingungen.

Lesen Sie auch unser Impressum (link oben).

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Skulptur im HÖP-Gelände aufgestellt

Die Holzskulptur, die mittels einer Motorkettensäge von Armin Göhringer geschaffen wurde (wie berichtet), hat mittlerweile ihren Standort im Gelände des Hochwasserschutz- und Ökologieprojekts (HÖP) gefunden. Die Stadt Hockenheim stimmte der Aufstellung des Kunstwerks an einem gut sichtbaren Platz zu. Gemeinsam mit interessierten Bürgern und Mitarbeitern des Fachbereichs Bauen und Wohnen wurde der Standort im HÖP-Gelände für die Aufstellung der Skulptur gefunden. Und nicht nur das, auch das Betonfundament wurde dank der tatkräftigen Unterstützung des Bauhofs der Stadt Hockenheim erstellt, so dass der Aufstellung nun nichts mehr im Wege stand.

Elegant reckt sich die Skulptur mit der Anmutung einer „Nadel“ in den Himmel, dieser Vergleich drängt sich auch wegen der zahlreichen filigranen Durchbrüche durch das Eichenholz auf, die an die längliche Öse einer Nadel erinnern. Und bereits in den ersten Tagen konnte man das faszinierende Wechselspiel der Skulptur mit dem leuchtenden Abendhimmel der untergehenden Sonne beobachten, wobei zurzeit der Saharastaub eine melancholische Stimmung und ein diffuses Bild der Sonne bewirkt. Aber auch wenn der Saharastaub aus unserer Atmosphäre verschwunden sein wird, könnten beeindruckende Stimmungen der „Nadel“ vor dem Abendhimmel eingefangen werden.

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Hockenheim hat eine neue Attraktion, die den Passanten motiviert, über die Verbindung von Kunst und Natur nachzudenken.

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Natur und Kunst gehören zusammen. Skulptur von Armin Göhringer


Aktuelles Projekt des Kunstvereins Hockenheim

Bei den Planungen des Kunstvereins 2019 wurde der Gedanke neu diskutiert, mit einem Projekt auch den Entstehungsprozess eines Kunstwerks sichtbar zu machen, und diesen Prozess die interessierte Bevölkerung mit erleben zu lassen. Spannend und machbar erschien das bei einer Skulptur aus Holz. Handwerkliches Können und die Umsetzung der Idee des Künstlers gehen hier eine Symbiose ein. Die frühere erste Vorsitzende des Kunstverein, Gisela Späth, nahm Kontakt zu dem Bildhauer Armin Göhringer auf, dessen Arbeiten 2005 vom Kunstverein in der Stadthalle präsentiert worden waren. In der Regel fertigte Göhringer seine Skulpturen in seinem Atelier an, aber er gab die Zusage, in Hockenheim vor Ort zu arbeiten, wenn der Kunstverein den entsprechenden Baumstamm besorgen und akzeptable Arbeitsbedingungen organisieren würde.

Mit dieser Zusage begann für den Kunstverein die Planung des umfangreichen Projekts. Nach Fertigstellung des Kunstwerks soll nun die Skulptur am Weg von der Mittleren Mühlstraße zum Gelände des Hochwasserschutz- und Ökologieprojekts Hockenheim (HÖP) aufgestellt und als Geschenk des Kunstvereins an die Stadt Hockenheim übergeben werden, wobei eine Feierstunde unter Teilnahme der interessierten Bevölkerung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden soll.

Und doch wurde schon jetzt das Projekt zu einem Erfolg. Ein 6m beeindruckend langer und 1,5 t schwerer Eichenstamm wurde über ein Sägewerk angekauft und zwischengelagert. Die Stadt Hockenheim stimmte der Aufstellung des Kunstwerks an einem gut sichtbaren Platz zu. Gemeinsam mit interessierten Bürgern und Mitarbeitern des Fachbereichs Bauen und Wohnen wurde ein Ort im Gelände des HÖPs für die spätere Aufstellung der Skulptur gefunden. Für die künstlerische Entstehungsphase war ein Ort in der Stadtmitte angedacht, damit möglichst viele  Bürger*innen diesem Ereignis beiwohnen könnten, was aber nicht realisierbar war. Letztlich erschien ein stadteigenes Grundstück im Talhaus als geeignet. Ein Statiker wurde für die Berechnung einer sicheren Aufstellung beauftragt und danach das Angebot eines Metallbauers eingeholt.

Im Oktober letzten Jahres begann die öffentlich aktive Phase. Interessierte Bürger*innen konnten das Abladen des langen Eichenstamms und die ersten Sägeschnitte, das Entfernen des Splintholzes mit der Kettensäge, miterleben. Spannend für die Zuschauer*innen war dann die nächste Phase, die langwierigste Arbeit für den Bildhauer, das Herausarbeiten der Details mit feinen Sägeschnitten. Sein virtuoser Umgang mit Kettensäge und Material Holz zeigt, dass ihm dieser Werkstoff wie kein anderer auf den Leib geschnitten ist. Die Titel seiner Kataloge wie „Zwischentöne“, „Lichtlöcher“, „Bruder Holz“ oder „Riskante Grenzgänge“ spiegeln die künstlerische Entwicklung von Armin Göhringer und seinen Bezug zum Material, deuten auf eine Wesensverwandtschaft von Natur und Mensch hin. Waagerechte und senkrechte Schnitte, ohne dass sie den Stamm durchschneiden, erfordern höchste Konzentration. „Jeder zu weit geführte Schnitt zerstört das komplizierte Konstrukt der sich überschneidenden Linien.“ Die Skulptur von Armin Göhringer mit Lichtlöchern und filigranen Stegen, ein abstraktes Gebilde oder Symbol für den Baum, für Wachstum mit Licht und Wasser? Für die längere Haltbarkeit bekam die Skulptur zum Schluss einen Holzschutzanstrich mit Leinöl und Manganoxyd.

Das Betonfundament wurde inzwischen am zukünftigen Standort dank der tatkräftigen Unterstützung des Bauhofs der Stadt Hockenheim fertig gestellt, der Metallfuß für eine sichere Befestigung gefertigt und die Kernbohrung in das harte Holz der Skulptur mit viel Mühe geschafft. Jetzt lagert die Skulptur in einer Zimmerei bis zum Abtransport zum vorgegebenen Standort und zur Aufstellung mit einem Kran. Dies soll in Kürze im HÖP Gelände unter Einhaltung der einschlägigen Regeln  passieren. Damit wird das Geschenk des Kunstvereins an die Stadt überantwortet.

Eine feierliche Übergabe in Anwesenheit interessierter Bevölkerung wird – wie bereits erwähnt – nachgeholt werden, wenn die Situation es erlaubt. Damit bekommt das HÖP neben den vielen kleinen bemalten Kunstwerken aus Stein ein Werk eines Künstlers, dem der Werkstoff Holz auf den Leib geschnitten ist.

Der Kunstverein Hockenheim e. V. möchte Begeisterung und Engagement für Kunst in der Stadt Hockenheim und darüber hinaus wecken. Interessierte sind eingeladen, sich an Initiativen des Kunstvereins zu beteiligen, ehrenamtlich aktiv zu werden und gegebenenfalls, dem Verein beizutreten. Auf der Homepage des Kunstvereins www.kunstvereinhockenheim.de werden zahlreiche Informationen zu zukünftigen und vergangenen Aktivitäten aufgeführt; Informationen über den Künstler sind auf dessen Homepage unter www.armin-goehringer.de/ zu finden.

Autoren: gsp/hee

Bild: Gisela Späth und Armin Göhringer im Gespräch, vor der auf den Balken ruhenden fertiggestellten Skulptur (Bild:G. Späth)