Einladung zur Vernissage „Neuanfang, Kontinuität, Reflektion“ Gisela Späth am 18.08.2025 um 18 Uhr im Rathaus Hockenheim

„Tanz der roten Schuhe“ – so lautet der Titel eines Bildes, das Gisela Späth in ihrer neuen Ausstellung im Hockenheimer Rathaus zeigt. Nimmt der Titel Bezug auf das Märchen von Hans Christian Andersen? Ist es ein modisches Element? Welche Symbolik hat die Farbe Rot? Oder haben die roten Schuhe gar eine politisch-gesellschaftliche Bedeutung?

Gisela Späth hat eine kleine Auswahl von Bildern ins Rathaus gebracht, die von ihrer Zeit in Hockenheim erzählen. Nach ihrem Umzug von Krefeld nach Hockenheim entstanden Aquarelle von Landschaften dieser Region, von Spargelfeldern sowie von Wiesen- und Altrheinlandschaften. Auch das Thema „Wald” beschäftigte die Künstlerin über viele Jahre. Später widmete sie sich der Schönheit der Blumen im eigenen Garten. Mit dem Gedanken „Was ich immer schon mal machen wollte“ begann sie, sich autodidaktisch in die Technik der Keramik einzuarbeiten, in der sie auch das Thema „Wald“ aufgriff. Ihre Neugier auf die vielfältigen Möglichkeiten in der Kunst sowie ein Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Mannheim ermutigten sie, neue Ausdrucksformen und Techniken zu erproben. Auch ihre Studienaufenthalte mit den Künstlerinnen Ilse Kersten und Evelyn Grohmann aus Nürnberg gaben ihr die Möglichkeit, ihre Arbeitsweise mit Gouache-Farben zu erweitern. So entstanden viele Themen wie „Die Welt und ihre Elemente“, „Die Jahreszeiten in unseren Breiten“ und „Die Schöpfungsgeschichte“.
„Bilder haben auch mit meiner Lebensgeschichte zu tun. Sie haben Verbindung zur Musik und Sprache, zur eigenen Identität. Erlebnisse, Emotionen und Träume fließen mit ein. Auch gesellschaftliche Themen wie Umwelt und Natur sowie das menschliche Zusammenleben fließen in ihre künstlerische Gestaltung ein.

Gisela Späth sagt über ihre Arbeit: „Meine Bilder schöpfen aus einer Vielfalt von Materialien und Arbeitstechniken, aus der Neugierde an einer Vielfalt von Themen und auch aus dem Verborgenen und Zufälligen.“ Dies wird anhand einer kleinen Bildauswahl aus über 40 Jahren Kunst deutlich.

Die Stadt Hockenheim und der Kunstverein Hockenheim laden zur Vernissage am Montag, 18. August 2025 um 18 Uhr ins neue Rathaus (1. OG) ein. Oberbürgermeister Marcus Zeitler wird die Ausstellung mit Linda Hoti (Fachbereichsleiterin Schule, Bildung, Kultur und Sport) eröffnen. Die Ausstellung ist bis Ende September 2025 zu den normalen Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.

Ausstellung „PATTERN – porträtierte Muster“ Nina Kruser 26.-28.09.2025 Martin-Luther-Haus

Erkennen, wo das Selbst aufhört – und die Masken beginnen.

Die Ausstellung zeigt die Erforschung der Individualität und der Vielschichtigkeit der weiblichen Rolle. Nina Kruser geht in einen Dialog mit dem Unsichtbaren, dem Unerklärlichen, dem Tiefgründigen – mit dem, was ihr Inneres Selbst und ihr Leben formt. „Unsere Welt ist ein „verzerrter Spiegel“, in dem das Persönliche durch das Gesellschaftliche entstellt wird, in dem Erwartungen lauter sind als Intuition und das Echte von sozialen Mustern überdeckt wird. Was bleibt, wenn das Äußere das Innere unterdrückt?“

Nina Kruser erschafft vielschichtige Werke: jeder Strich, jeder Pinselzug trägt Bedeutung. Der Prozess beginnt mit zarten Bleistiftbewegungen oder Farbflächen und verdichtet sich mit Schichten aus Öl oder Aquarell, Tusche und Pigmenten. Schritt für Schritt erwacht das Bild zum Leben, findet seinen Atem, seinen Rhythmus. Doch dann wird es von Ornamenten und grafischen Mustern überlagert – es wird fragmentiert, zerbrechlich, verwandelt sich in eine Maske. So dringt die Grafik in die Malerei ein – wie gesellschaftliche Muster in unser Leben – und verdeckt das Echte. Doch gerade durch die Risse wird das Wahre sichtbar. Die Maske zerfällt – und dahinter ist nicht Leere, sondern bin ich: meine Wahrheit. Die, die immer da war.

„Der Weg zur Begegnung mit sich selbst“ ist ein Akt der Befreiung von Masken. Ein Moment, in dem eine Frau sich selbst begegnet – jenseits von Druck und Stereotypen.

Rückblick Sommerausstellung „Schwingungen“ 22.07.-04.08.2025 Stadthalle Hockenheim

Schwingungen – Eine Ausstellung, die nachhallt

Es waren zwei Sommerwochen, in denen sich der Ausstellungsraum in der Stadthalle Hockenheim zu einem Resonanzraum für Kunst, Musik und Begegnung verwandelte. Unter dem Titel „Schwingungen” trafen drei künstlerische Handschriften aufeinander und verschmolzen zu einem Dialog, der noch lange nachklingen wird.

Edda Jachens entführte mit ihren zarten Aquarellen in Welten aus Licht und Farbe, in denen jeder Pinselstrich wie ein leiser Atemzug wirkte. Monika Majer setzte mit ihren Skulpturen sinnliche Kontrapunkte: kraftvoll, geerdet und doch voller Bewegung. Susanne Neiss schließlich führte mit ihrer Fotokunst den Blick in ungeahnte Perspektiven und hielt Augenblicke fest, die eine stille Geschichte erzählen.

Die Vernissage am 22. Juli 2025 war ein Fest für alle Sinne. Nach den Grußworten des Vorsitzenden Christian Kramberg würdigte der Oberbürgermeister Stellvertreter Fritz Rösch in seiner Begrüßung die Bedeutung der Kunst für das städtische Miteinander und die Arbeit des Kunstvereins Hockenheim. Sigrid Gensichen M. A. spannte in ihrer Laudatio einen Bogen von den individuellen Ausdrucksformen der Künstlerinnen zum gemeinsamen Thema der „Schwingungen“ – kunsthistorisch fundiert und zugleich persönlich berührend. Den musikalischen Rahmen bildete das preisgekrönte Gambenensemble, 2. Bundessieger bei „Jugend musiziert“. Seine warmen, vibrierenden Klänge füllten den Raum und schufen eine Verbindung zwischen den Kunstwerken und dem Publikum, die beinahe greifbar war.

Auch während der Ausstellungszeit blieben die Schwingungen lebendig. Das Konzert in der Ausstellung am 25. Juli 2025 mit Meta Hüper und ihrem Pianisten Jens Schlichting verwandelte den Raum zwischen Bildern, Skulpturen und Fotografien in eine Bühne, auf der Musik und Kunst eins wurden. Das Publikum saß mittendrin und spürte, wie sich Töne und Farben gegenseitig beflügelten.

Besonders schön war, dass die Ausstellung auch für junge Entdecker geöffnet war. Schulklassen des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Hockenheim sowie Teilnehmer des Kinderferienprogramms der Stadt ließen sich inspirieren, stellten Fragen, suchten Details und schufen selbst kleine Kunstwerke, die das Gesehene in neue Formen übersetzten.

„Schwingungen“ war damit nicht nur eine Ausstellung mit über 300 Besucherinnen und Besuchern, sondern ein lebendiges Geflecht aus Kunst, Musik und Begegnung. Ein Sommerereignis, das nachhallt – leise und kraftvoll zugleich.

Unser besonderer Dank gilt dem Team der Stadthalle Hockenheim, der Stadt Hockenheim sowie dem Regierungspräsidium Karlsruhe (kulturelle Förderung des Landes Baden-Württemberg) für die umfangreiche Unterstützung.