Rückblick Vernissage „Neuanfang, Kontinuität, Reflektion“ Gisela Späth 18.08.2025 Rathaus Hockenheim

Am Montagabend wurde im ersten Obergeschoss des Hockenheimer Rathauses die Ausstellung „Neuanfang, Kontinuität, Reflektion“ mit einer Vernissage eröffnet. Die Hockenheimer Künstlerin Gisela Späth präsentiert darin Werke aus fast fünf Jahrzehnten ihres künstlerischen Schaffens.

In seiner Ansprache würdigte Oberbürgermeister Marcus Zeitler die Bedeutung der Künstlerin für die Stadt und das kulturelle Leben. Auch Christian Kramberg, der Vorsitzende des Kunstvereins Hockenheim, hob die souveräne Vorbereitung und die Vielseitigkeit der Ausstellung sowie die lange Schaffenszeit hervor.

Die präsentierten Werke umfassen Aquarelle, Gouache, Collagen, Mischtechniken, Tuschezeichnungen und Keramikarbeiten. Thematisch bleibt Späth eng mit der Natur verbunden. Altrheinlandschaften, Wälder, Felder und Gärten finden ebenso Eingang in ihre Arbeiten wie gesellschaftliche Fragestellungen. Mehrere Werke thematisieren Gewalt gegen Frauen, andere setzen sich mit dem Frausein und allgemeiner mit menschlicher Erfahrung auseinander. Farbserien wie „Wasser” oder „Verborgen” verdeutlichen ihre Auseinandersetzung mit Kontrasten, Räumen und Stimmungen.

Ein besonderer Höhepunkt ist, dass Gisela Späth der Stadt ihr Werk „Spargellandschaft im Herbst“ geschenkt hat. Der Erlös aus dem Verkauf weiterer Arbeiten kommt dem Förderverein Gartenschaupark Hockenheim zugute, der sich für Artenvielfalt und Naturschutz engagiert.

Die Ausstellung ist bis Ende Oktober 2025 während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Einladung zur Vernissage „Neuanfang, Kontinuität, Reflektion“ Gisela Späth am 18.08.2025 um 18 Uhr im Rathaus Hockenheim

„Tanz der roten Schuhe“ – so lautet der Titel eines Bildes, das Gisela Späth in ihrer neuen Ausstellung im Hockenheimer Rathaus zeigt. Nimmt der Titel Bezug auf das Märchen von Hans Christian Andersen? Ist es ein modisches Element? Welche Symbolik hat die Farbe Rot? Oder haben die roten Schuhe gar eine politisch-gesellschaftliche Bedeutung?

Gisela Späth hat eine kleine Auswahl von Bildern ins Rathaus gebracht, die von ihrer Zeit in Hockenheim erzählen. Nach ihrem Umzug von Krefeld nach Hockenheim entstanden Aquarelle von Landschaften dieser Region, von Spargelfeldern sowie von Wiesen- und Altrheinlandschaften. Auch das Thema „Wald” beschäftigte die Künstlerin über viele Jahre. Später widmete sie sich der Schönheit der Blumen im eigenen Garten. Mit dem Gedanken „Was ich immer schon mal machen wollte“ begann sie, sich autodidaktisch in die Technik der Keramik einzuarbeiten, in der sie auch das Thema „Wald“ aufgriff. Ihre Neugier auf die vielfältigen Möglichkeiten in der Kunst sowie ein Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Mannheim ermutigten sie, neue Ausdrucksformen und Techniken zu erproben. Auch ihre Studienaufenthalte mit den Künstlerinnen Ilse Kersten und Evelyn Grohmann aus Nürnberg gaben ihr die Möglichkeit, ihre Arbeitsweise mit Gouache-Farben zu erweitern. So entstanden viele Themen wie „Die Welt und ihre Elemente“, „Die Jahreszeiten in unseren Breiten“ und „Die Schöpfungsgeschichte“.
„Bilder haben auch mit meiner Lebensgeschichte zu tun. Sie haben Verbindung zur Musik und Sprache, zur eigenen Identität. Erlebnisse, Emotionen und Träume fließen mit ein. Auch gesellschaftliche Themen wie Umwelt und Natur sowie das menschliche Zusammenleben fließen in ihre künstlerische Gestaltung ein.

Gisela Späth sagt über ihre Arbeit: „Meine Bilder schöpfen aus einer Vielfalt von Materialien und Arbeitstechniken, aus der Neugierde an einer Vielfalt von Themen und auch aus dem Verborgenen und Zufälligen.“ Dies wird anhand einer kleinen Bildauswahl aus über 40 Jahren Kunst deutlich.

Die Stadt Hockenheim und der Kunstverein Hockenheim laden zur Vernissage am Montag, 18. August 2025 um 18 Uhr ins neue Rathaus (1. OG) ein. Oberbürgermeister Marcus Zeitler wird die Ausstellung mit dem Kunstvereinsvorsitzenden Christian Kramberg sowie Linda Hoti (Fachbereichsleiterin Schule, Bildung, Kultur und Sport) eröffnen. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober 2025 zu den normalen Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.

Ausstellung „PATTERN – porträtierte Muster“ Nina Kruser 26.-28.09.2025 Martin-Luther-Haus

Erkennen, wo das Selbst aufhört – und die Masken beginnen.

Die Ausstellung zeigt die Erforschung der Individualität und der Vielschichtigkeit der weiblichen Rolle. Nina Kruser geht in einen Dialog mit dem Unsichtbaren, dem Unerklärlichen, dem Tiefgründigen – mit dem, was ihr Inneres Selbst und ihr Leben formt. „Unsere Welt ist ein „verzerrter Spiegel“, in dem das Persönliche durch das Gesellschaftliche entstellt wird, in dem Erwartungen lauter sind als Intuition und das Echte von sozialen Mustern überdeckt wird. Was bleibt, wenn das Äußere das Innere unterdrückt?“

Nina Kruser erschafft vielschichtige Werke: jeder Strich, jeder Pinselzug trägt Bedeutung. Der Prozess beginnt mit zarten Bleistiftbewegungen oder Farbflächen und verdichtet sich mit Schichten aus Öl oder Aquarell, Tusche und Pigmenten. Schritt für Schritt erwacht das Bild zum Leben, findet seinen Atem, seinen Rhythmus. Doch dann wird es von Ornamenten und grafischen Mustern überlagert – es wird fragmentiert, zerbrechlich, verwandelt sich in eine Maske. So dringt die Grafik in die Malerei ein – wie gesellschaftliche Muster in unser Leben – und verdeckt das Echte. Doch gerade durch die Risse wird das Wahre sichtbar. Die Maske zerfällt – und dahinter ist nicht Leere, sondern bin ich: meine Wahrheit. Die, die immer da war.

„Der Weg zur Begegnung mit sich selbst“ ist ein Akt der Befreiung von Masken. Ein Moment, in dem eine Frau sich selbst begegnet – jenseits von Druck und Stereotypen.